Aufbauend auf zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen aus Ost und West hat das ifw gemeinsam mit dem Carl Zeiss Archiv eines der spannendsten Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte in den 1990er Jahren aufgearbeitet. Der im Oktober 2011 vorgestellte Themenband stellt den Auftakt zu einer Buchreihe zur Geschichte von Carl Zeiss dar.
Zum Inhalt: Mehr als 40 Jahre lang war das 1846 gegründete Weltunternehmen Carl Zeiss geteilt. Auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs nahmen zwei gegensätzliche Entwicklungsgeschichten ihren Lauf: der Aufstieg eines innovativen Mittelständlers in der Bundesrepublik und die Entstehung eines planwirtschaftlichen Großkombinates in der DDR. Mit dem Fall der Mauer 1989 rückte eine Wiedervereinigung der ungleichen „Brüder“ plötzlich in greifbare Nähe. Der von zahlreichen Wendungen und Rückschlägen begleitete Weg zur Einheit von Carl Zeiss im Jahr 1991 ist eines der spannendsten Kapitel in der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu Beginn der 1990er Jahre.
Doch mit dem Abschluss der Verhandlungen war die innere Einheit lange nicht gewonnen: Bis wieder zusammen kam, was eigentlich zusammen gehörte, waren in Ost und West tiefgreifende Strukturveränderungen notwendig, die gerade in Jena als Gründungsort des Unternehmens dramatische soziale Einschnitte bedeuteten. Dennoch ist Carl Zeiss am Ende dieses Prozesses so stark wie nie – eine gesamtdeutsche Erfolgsgeschichte.
Bereits vor Veröffentlichung des Buches wurden die wichtigsten Stationen im Wiedervereinigungsprozess der beiden Unternehmen mit Namen Carl Zeiss im Internet präsentiert.